chilometro zero (ch)
cinque nuove composizioni per bandella
Kleine Blasmusikensembles haben in den Alpenländern eine lange Tradition. Im oberitalienischen Raum waren sie noch in der Nachkriegszeit weit verbreitet. Heute findet man sie unter der Bezeichnung Bandella nur noch im Tessin. Die nach dem Gehör spielenden Ensembles gibt es vermutlich so lange wie es ihre grosse Schwester, die Banda gibt.
Die Bandella war bei Festen und Tanzanlässen immer gerne gesehen. Auch zum Karneval gehörte sie bis zum Aufkommen der Guggenmusik dazu. In der Dorfgemeinschaft und in touristischen Zusammenhängen spielte sie eine bedeutende Rolle. Diese unregulierten Ensembles mit meist einem Leben lang befreundeten Musikern sind heute im Verschwinden begriffen.
Die Bandella "Chilometro zero" schöpft ihr Material aus dem historischen Bandella-Repertoire, das von Musikern legendärer Bandelle überliefert oder aus Archivdokumenten zusammengetragen wurde. Für dieses Konzert wurden Neukompositionen in Auftrag gegeben, als Versuch, der Bandella mit neuer populärer Musik einen Weg zu ebnen. Die Stücke stammen von Musikern aus dem Tessin. Eine hat der Bandaspezialist Livio Minafra aus Apulien beigesteuert.
Im Auftrag von «Alpentöne» mit finanzieller Unterstützung von Pro Helvetia und durch die FONDATION SUISA. In Zusammenarbeit mit einem Forschungsprojekt des Centro di dialettologia e di etnografia in Bellinzona und der Hochschule Luzern - Musik.